* 10.01.1955 † 26.03.2025

An manchen Tagen steht die Welt für einen kurzen Moment still... so wie bei uns am letzten Mittwoch als wir die traurige Nachricht erfahren haben, dass unser 1. Vorstand Ewald Hermann völlig
unerwartet gestorben ist.
Wenn man den Geschichten der alten Erzberger Legenden glauben darf, war Ewald immer ein Fußballer, der sich eher im Mittelkreis aufgehalten hat und diesen nur ungern verlassen wollte. Zu viel
laufen, war nichts für ihn, die Außenbahn rauf und runter zu sprinten, hat ihm wohl auch nie Spaß gemacht. Dann doch lieber von der Mitte aus zuschauen, wie sein Freund Robert die Bälle einfach
nur hinten raus knallt und erst wenn der Ball schon lange in der Luft ist einen Namen ruft zu wem der Ball angeblich kommen sollte. Dieses Bild, dass Ewald in der Mitte eines Fußballplatzes steht
und die ganzen Dinge, die um in herum passieren, koordiniert, dirigiert und kommentiert, hat mir gut gefallen. Ewald war nämlich genau das in unserem Verein. Er war mittendrin und das Kraftwerk
unseres FC Erzberg-Wörnitz.
Auf der JHV 2005 beim Rohn in der Wirtschaft als sich kein neuer Vorstand mehr für den FCE finden wollte und es mehrere Minuten betretenes Schweigen gab, stand Ewald auf und sagte. „Na gut, dann
mach’s ich halt.“ Dass er 20 Jahre später immer noch der 1. Vorstand ist und die JHV nicht mehr beim Rohn unten im Dorf und auch nicht mehr im alten Sportheim, nicht im Bürgerhaus in Wörnitz und
auch nicht beim Schurz in Wörnitz stattfinden, sondern in einem neu gebauten Haus, dem Dorfgemeinschaftshaus in Erzberg mit einem neuen A Platz davor, ist die besondere Geschichte von Ewald
Hermann. Als Vorsitzender hat Ewald 2007 eine neue Sportanlage in Wörnitz geplant, die knapp im Gemeinderat gescheitert ist damals. Er hat aber nicht aufgehört in der Verantwortung zu stehen,
sondern hat weiter gemacht. Den Fußballverein weiter zu entwickeln war die Herausforderung. Das alte Sportheim in Erzberg wurde um eine kleine Kneipe erweitert, der Vorraum wurde endlich
betoniert, es gab Fangzäune am Trainingsplatz und ein neuer Rasenmäher wurde mit Hilfe seiner Erlanger Verwandtschaft, die ihm noch schnell per Motorrad Bargeld leihen mussten, gekauft.
Vor gut 10 Jahren begannen Planungen zu einem gemeinsamen Haus für die Erzberger Dorfgemeinschaft inklusive neuer Umkleidekabinen für den Sportverein. Ewald erkannte die Chance für den Verein und
beteiligte sich an den Planungen. Aus den anfänglichen Ideen vom Umbau des alten Raiffeisen Gebäudes ist ein Neubau des Erzberger
Dorfgemeinschaftshaus mit Spielplatz und neuem A Platz auf der anderen Straßenseite geworden. Man kann schon sagen, dass das Ewald sein Vermächtnis an uns alle ist. In dieser ganzen Zeit der
Planung, des Baus, der Finanzierung und jetzt der Bewirtschaftung war er es, der die volle Verantwortung für den FC Erzberg Wörnitz in vorderster Reihe trug. Dabei hat er es geschafft sich selbst nie zu wichtig zu nehmen. Er war es der vorneweg gegangen ist und wir haben alle mitgezogen. Er war nicht müde zu betonen, dass es nur
zusammen geht und hat, um wieder in Fußballer Sprache zurück zu kommen, das Team in den Vordergrund gerückt. Und es war ein großes Team, das Ewald angeführt hat. Alle Helfer und Helferinnen aus
dem Verein und der Dorfgemeinschaft, die Spieler der Herren Mannschaften, die Jugendspieler, der Gemeinderat, die Bürgermeister Karl Beck und Friederike
Sonnemann, der Bayerische Landessportverband, der Bayerische Fußball Verband, der Landkreis, die Banken, die Sponsoren, die Vorstandschaft, die Trainer, die Übungsleiterinnen und die anderen
Vereine. Für uns alle war Ewald der Ansprechpartner wenn es um seinen FC Erzberg Wörnitz ging. Und für alle war er auch gerne da. Doch Ewald hat dieses Team nicht nur angeführt, sondern spielte
mittendrin. Er hatte Vertrauen in seine Team Mitglieder und verstand es Verantwortung an diese abzugeben. Aber immer mit seiner vollen Rückendeckung. Es ist bewundernswert mit welcher
Gelassenheit er dies tat und verdient höchste Anerkennung. Und obwohl er angeblich nur im Mittelkreis stand, wollte er sich nie in den Mittelpunkt gerückt sehen.
Er wusste, dass er auch Rückendeckung benötigte. Diese hatte er durch seine wundervolle Familie. Allen voran Karin, ohne die er das alles sicher nicht hätte leisten können. Danke Karin!
Ewald, der ganze FCE ist dir unendlich dankbar für deine Arbeit und deine tiefe Freude an diesem Verein. Du bist ein großes Vorbild für Engagement, Einsatzbereitschaft, Freundschaft und Zuverlässigkeit. Wir alle werden viele Momente erleben, die an dich erinnern. Auf dem Fußballplatz, in der Küche, beim Kartenspielen, beim Feiern, in Chalmazel oder beim Singen unseres Vereinsliedes. Und dieser Ort in Erzberg, den du so ermöglicht hast, wird immer an dich erinnern. Ich bin mir sicher, dass du mit einem Lächeln von oben zuschauen wirst, wie
weiterhin in Erzberg Fußball gespielt und gefeiert wird. Du hinterlässt eine riesengroße Lücke und wirst uns allen sehr fehlen!
In stiller Trauer,
dein FC Erzberg-Wörnitz